Kirchengeschichte St. Barbara

3.1. Der Tabernakel mit der Monstranz

 

Der Tabernakel in der Tabernakelkonche verbindet auf einer Rundsäule stehend optisch die quadratische mit der kreisrunden Grundform. Er wurde 1997 verändert und kann nun weit geöffnet werden und dadurch das Innere mit den violetten Amethystelemente zum Leuchten bringen.

 


Die Monstranz ist keine übliche Scheibenmonstranz. Sie ist räumlich gestaltet und aus Stahl geschmiedet. Entsprechend der Farbgebung in unserer Kirche wurde sie versilbert. Eine Kristallkugel trägt die Hostie, die so nicht nur frontal sichtbar ist.

Die Monstranz stellt das Himmelszelt dar und soll zeigen, dass Gott mitten in seiner Welt, also mitten unter uns ist. Sie ist ein Werk von Kunstschmied und Metallbildhauer Heinz Schäpers (geb. 1934 in Dorsten), der damals in unserer Pfarre wohnte.

Im Mai 84 wurde sie der Gemeinde übergeben. Vorher gab es in St. Barbara keine Monstranz, nur ein kleines Zimborium, um die konsekrierte Hostie zu verehren.

 


 

3.2. Das große Kruzifix

 

Das große Kruzifix stellt nicht das Leiden Christi heraus, nicht die Dornenkrone. Mit der einzigartigen T-Form des Kreuzes, dem weit ausladenden Querbalken und der umarmenden Geste des Gekreuzigten wird verdeutlicht: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.

Das Kruzifix und der Tabernakel sind Werke des deutschen Bildhauers, Malers und Kalligraphen Heinrich Gerhard Bücker aus Vellern (1922 – 2008). Seine Werke sind im In- und Ausland zu finden.

 


 

3.3. Der Taufbrunnen

 

Der Taufbrunnen unter dem Relief des Auferstandenen ermöglicht der ganzen Gemeinde die Teilnahme an der Taufzeremonie, der Aufnahme in die Gemeinde. Der Gedanke: „Hier ist die Quelle des Lebens; den ganzen Erdkreis umspült sie.“ (Lateranbasilika in Rom) inspirierte Heinz Schäpers.

 

Er gestaltete einen Kranz mit 24 bronzene Halbreliefs, Sinnbilder der Schöpfung, der Genesis, mit Planeten, Wasser, Lebewesen, und Pflanzen bis hin zum menschlichen Embryo als Krönung der Schöpfung. Drei Bergkristalle teilen den Reigen und bilden ein

Dreieck, Sinnbild für die Lebendigkeit Gottes in der Dreifaltigkeit

Im unteren Bereich des Taufsteins befindet sich noch eine Besonderheit, ein Achat mit dem Einschluss von “Urwasser”.

 

 


 

3.4. Der Kreuzweg

 

Der Kreuzweg beginnt mit einer Tafel „Alpha“ und endet mit einer Tafel „Omega“, Symbole für Christus als Anfang und Ende unseres Lebens.

Eindrucksvolle Bronzereliefs auf matt glänzendem Hintergrund nehmen den Betrachter schemenhaft mit in die Kreuzwegszene hinein. „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen rätselhafte Umrisse. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen.“ (aus dem 1. Korintherbriefes des Hl. Paulus, dem sog. Hohen Lied der Liebe)

 

Die Leitworte auf den Tafeln z.B. „URTEIL“ (1.Station) oder „FALLEN“ (3) und WEIZENKORN (14) sind Anregungen zur Meditation, die von einer Frauengruppe erarbeitet wurden.
Die Reliefs stammen ebenso wie das des auferstanden Christus über dem Taufstein von Joseph Krautwald (1914-2003) aus Rheine.

 

 

3.5. Die Pfeifenorgel

 

 

Die Pfeifenorgel ist mit 24 Registern und 1465 Pfeifen klanglich optimal dem Kirchenraum angepasst. Vom Architekten der Kirche war eine Pfeifenorgel nicht vorgesehen. Ausreichende Raumhöhe gibt es dafür nur hinter dem Altar. Dieser Bereich war aber durch eine große Betonwand besetzt und eine Orgel hinter dem Altar ist für eine katholische Kirche unüblich. Doch auch die Liturgiekommission von Münster fand keinen besseren Platz für das neue Instrument. So entschied der Kirchenvorstand: die Mauer muss fallen.

 

Die Orgelbaufirma Böttner aus Frankenberg konzipierte das Instrument nach den akustischen Gegebenheiten des Kirchenraumes. In Zusammenarbeit mit Architekt Heinz Woller vom Kirchenvorstand entstand der Orgelprospekt mit den unüblichen stumpfen Prospektpfeifen und den quadratischen Holzkassetten, angepasst an die Strukturen der Kirche.

 

Am 8. September 1988 wurde die neue Pfeifenorgel unter großer Anteilnahme der Gemeinde eingeweiht.


 

3.6. In Memoriam

 

In der mit Sand und Steinen gefüllten Schale brennt die Kerze vor der Gedenktafel für den kürzlich Verstorbenen bis zu seinem Begräbnis.

Der Text der Tafel gibt Trost und Zuversicht:

 

Verstorben ist aus unserer Gemeinde …..

Für ihn brennt diese Kerze. In aller Dunkelheit, in aller Bedrohung, in jedem Tod wollen wir diese Kerze aufstellen. Wir verkünden eine Botschaft, die heißt: Licht und Leben, Weg und Geborgenheit, ein Zuhause haben.

Gott spricht uns diese Botschaft in Jesus Christus zu.


 

3.7. Die heilige Barbara und der Adler

 

St. Barbara
Die St. Barbara-Statue stellt eine Frau von heute dar, die durch ihre Körpersprache Mut machen will mit zu gehen, zu handeln. In anmutiger Haltung schreitet sie voran mit antiker Grubenlampe und dem Barbarazweig.

Der Legende nach war Barbara eine türkische Christin, die sich wegen ihres Glaubens der Verheiratung durch ihren Vater widersetzte, deshalb in einen dunklen Turm gesperrt wurde und schließlich als Märtyrerin starb. Aufgrund ihrer Gefangenschaft in der Finsternis wählten die Bergleute die heilige Barbara zu ihrer Patronin.

Den Auftrag zur Gestaltung erhielt Heinz Schäpers 1994 von einem Mitglied unserer Gemeinde.

Die Evangeliarkonche mit dem Evangelienbuch dominiert der Adler als Symbol für den Evangelisten Johannes.


Der Adler ist ein uraltes Symbol des Judentums und der Kirche und steht als Symbol für den Christus-Gott und seine Verheißung: „Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe“.

Heinz Schäpers schmiedete den Körper des Adlers aus einem Stück, stellte aber jede Feder einzeln detailgetreu her. Ein Bergmann aus unserer Gemeinde hat das Kunstwerk gesponsert.

 


 

3.8. Die Marienstatue

 

Die Marienstatue in der schenkenden Handhaltung mit dem segnenden Kind auf dem Schoß lädt zum Innehalten und persönlichem Gebet ein. Vor der Mutter Gottes brennen ständig Votivkerzen.

Die Figur wurde wie das Kruzifix von Heinrich Gerhard Bücker geschaffen.